Eine runde Sache

Ein Ball ist rund – diese Binsenweisheit kennt jederAber auch ein Besuch eines Bundesligaspiels mit den Bad Rappenauer und Bonfelder Flüchtlingen kann eine runde Sache sein.

Das konnte man am 16.4. erkennen, als 3 junge Damen und 52 junge Männer zusammen mit 5 BetreuerInnen vom SV Bonfeld und von „Gemeinsam in Bad Rappenau“ in den Regionalzug nach Sinsheim stiegen.

Der Vorschlag zum Besuch eines Bundesligaspiels entstand auf einer Organisationsbesprechung. Die TSG 1899 Hoffenheim war gerne bereit, 60 Eintrittskarten für das Spiel der TSG gegen Hertha BSC zum absoluten Sonderpreis zur Verfügung zu stellen.

Nach einigen recht holprigen Bemühungen, den Interessierten zu erklären, wo Hoffenheim liegt, warum dieser kleine Ort eine so bekannte Fußballmannschaft hat und warum man gegen Berlin spielt, wuchs die Begeisterung und die Karten wurden problemlos verteilt. Hier gilt der Dank den Trainern der Fußballtruppe des SV Bonfeld und den Organisatoren, die nicht nur die Kartenverteilung sondern auch den Transport der TeilnehmerInnen zum und vom Bad Rappenauer Bahnhof vorbildlich organisiert haben.

Der Wettergott hatte auch ein Einsehen. Pünktlich zur Abfahrt des Zuges hörte der heftige Dauerregen auf und es blieb trocken bis zum Abend. Die Fahrt mit den Regionalzügen bis und von der Haltestelle Sinsheim Museum/Arena verlief problemlos, da Sonderzüge eingesetzt wurden und der kurze Fußweg zum Stadion war kein Problem.

Das Stadion selbst war für fast alle Teilnehmer beeindruckend. Etwas verwundert waren viele unserer Schützlinge allerdings, als kurz vor dem Spiel etwa 20.000 Menschen aufstanden und mit voller Inbrunst und Lautstärke das Badener Lied gesungen haben – das hatte wohl niemand von den sonst als zurückhaltend geltenden Deutschen erwartet – auch hierzu gab es viele Fragen.

Das Spiel selbst war den aktiven Fußballern aus Bonfeld selbstverständlich bekannt und nach einer etwas müden ersten Halbzeit bekamen wir doch noch eine engagierte und spannende .Auseinandersetzung zu sehen, die erfreulicherweise mit einem Sieg der TSG 1899 endete.

Alle waren begeistert und es wurde sofort nach einer Wiederholung gefragt – eine Vertröstung auf die kommende Spielzeit wurde nur sehr ungern akzeptiert.

Heinz Smeets

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